Liebe AKW-GegnerInnen,
in der Folge noch einige Presseartikel zur gestrigen EnBW-Hauptversammlung. Einige
Pressefotos dazu finden sich auf unserer Internetseite.
( http://neckarwestheim.antiatom.net )
TV-Bilder zur Blockadeaktion gestern am AKW Neckarwestheim gibt es bei der SWR-Landesschau (ab ca. 4. min.) unter http://www.swr.de/bw-aktuell/-/id=98428/did=4615374/pv=video/gp1=4766454/nid=98428/1x5zx8/index.html
Bereits letzte Woche sah sich der Atom-Konzern EnBW mit "unliebsamen Zeitungsartikeln"
anlässlich der Aktion zu "20 Jahre GKN II" konfrontiert. In der Folge erschien unter anderm in
der Heilbronner Stimme als Beilage das Lügenblatt des Deutschen Atomforums, DIN A 3, 12
Seiten auf Zeitungspapier...
Jetzt gilt es, den öffentlichen Druck für die sorfortige Stilllegung der Atomanlagen weiter zu
erhöhen - zum Beispiel durch Eure Teilnahme an den Aktionen zum Tschernobyl-Jahrestag
am kommenden Wochenende!
akw-feindliche Grüße aus Neckarwestheim
Ludwigsburger Kreiszeitung, 24.04.09 (Seite1)
> Neckarwestheim: Kernkraftgegner mauern Tor zu
Neckarwestheim — (ad) Zwei Dutzend Kernkraftgegnern ist es gestern trotz Polizei- und
Sicherheitsdiensteinsatz gelungen, Tor 1 des Kernkraftwerks Neckarwestheim zuzumauern
und die Zufahrt für zweieinhalb Stunden zu blockieren. Anlass war die gestrige
Hauptversammlung des Kraftwerksbetreibers EnBW. Seite 37
Bild: Alfred Drossel
DPA, Ludwigsburger Kreiszeitung, Heilbronner Stimme, 24.04.09
> EnBW-Konzern will trotz Krise wachsen
Karlsruhe - Der Energiekonzern EnBW will trotz Wirtschaftskrise in den kommenden Jahren
weiter wachsen, zugleich aber rund 200 Millionen Euro einsparen. EnBW-Chef Hans-Peter
Villis kündigte auf der Hauptversammlung seines Unternehmens in Karlsruhe „kontinuierliche
Effizienzsteigerungen“ an - von der Verbesserung des Kraftwerksparks bis zum Einkauf.
Zwar musste der drittgrößte deutsche Stromkonzern unter anderem wegen der Krise in der
Autoindustrie heftige Einbußen hinnehmen; im ersten Quartal ging der Stromabsatz an
Industriekunden um 14,1 Prozent zurück. Dennoch will die EnBW bis 2011 rund 7,7
Milliarden investieren, unter anderem in Beteiligungen und Kraftwerke in der Türkei.
„Jede Krise bietet auch eine Chance“, sagte Villis. „Wir verbinden Wachstum und
Konsolidierung.“ Unter anderem mit dem angestrebten Kauf von 26 Prozent am
norddeutschen Versorger EWE will die EnBW ihr Gasgeschäft deutlich ausbauen. Der
Einstieg muss aber noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden; mit einer Entscheidung
wird bis Mitte des Jahres gerechnet.
Kräftig wachsen wollen die Karlsruher auch bei den erneuerbaren Energien. „Bis zum Jahr
2020 wollen wir unseren Anteil an erneuerbaren Energien auf 20 Prozent nahezu
verdoppeln“, sagte Villis. Geplant sind unter anderem drei neue Windparks in Niedersachsen
und Brandenburg sowie vier Windanlagen in der Nord- und Ostsee. Mit dem türkischen
Unternehmen Borusan will die EnBW in den kommenden zwölf Jahren
Erzeugungskapazitäten von rund 2000 Megawatt aufbauen; insgesamt soll rund eine
Milliarde Euro investiert werden. Mit dem Joint-Venture, das in den kommenden Tagen
vereinbart werden soll, werden vor allem Wasser- und Windkraftwerke entwickelt und
gebaut.
Die Versammlung der Aktionäre wurde von Protesten gegen die „umweltschädliche
Erzeugung“ durch den drittgrößten deutschen Stromkonzern begleitet. Während Greenpeace
gegen Atomkraft demonstrierte, nutzte eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen
Dörpen einen mit schwarzen Luftballons gefüllten „Kohlesaurus“ zum Protest gegen ein
Kohlekraftwerk. Das Werk ist unter Beteiligung der EnBW in Norddeutschland geplant.
Am Atomkraftwerk Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) blockierten zudem rund 30
Demonstranten für mehrere Stunden die Einfahrt zum Meiler. Sie errichteten vor dem
Eingang des Kraftwerks eine acht Meter lange Mauer sowie symbolisch Windräder und
forderten eine radikale Wende in der Energiepolitik. Die Atomkraft habe katastrophale
ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen, kritisierten sie.
Die EnBW hatte 2008 einen Umsatz von 16,3 Milliarden Euro (knapp elf Prozent plus). Die
Absenkung der Netznutzungsentgelte durch die Bundesnetzagentur und Verluste aus
Finanzanlagen in Höhe von rund sechs Prozent drückten allerdings den Gewinn deutlich. Der
Konzernüberschuss sank um 36 Prozent auf knapp 872 Millionen Euro. Das operative
Ergebnis verbesserte sich um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat
schlugen eine Dividende von 2,01 Euro pro Aktie vor. Größte Aktionäre sind der französische
Stromkonzern Electricité de France (EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische
Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01 Prozent. Lsw
Stuttgarter Nachrichten, 24.04.09
> EnBW-Aktionäre über Claassen verärgert
Pensionsregeln für Ex-Chef in der Kritik - Krise kostet Konzern Millionen
Viel Ärger um einen, der schon lange weg ist: Auf der Hauptversammlung der EnBW gab es
harsche Kritik an teuren Ruhestandsregelungen für den Ex-Chef Utz Claassen. Zudem
drohen dem Karlsruher Energieversorger wegen der Finanzkrise Verluste bis zu 630
Millionen Euro.
Die Finanzkrise habe sich bisher mit rund 630 Millionen Euro auf die Anlagen der EnBW
ausgewirkt, sagte Finanzvorstand Rudolf Schulten in Karlsruhe. Tatsächlich angefallen seien
derzeit allerdings erst Belastungen von etwa 89 Millionen Euro.
Die Einbußen kommen von Geldern aus Rückstellungen, die der Konzern am Kapitalmarkt
angelegt hat. Da die Aktienkurse seit letzten Herbst im Sinkflug sind, leiden jetzt auch die
Konzernfinanzen. Steigende Kurse würden die Lage wieder entspannen. Schulten betonte,
die EnBW verfüge nicht über strukturierte Finanzprodukte, also beispielsweise Derivate. Der
Konzern praktiziere eine "konservative Anlagepolitik". Vertreter von Kleinaktionären zogen
dies in Zweifel und warfen dem Vorstand vor, Hunderte Millionen "verbrannt" zu haben.
Die größte Kritik zog in der mit etwa 500 Anteilseignern besetzten Karlsruher Stadthalle
jedoch Ex-EnBW-Chef Utz Claassen auf sich. Claassen war Ende September 2007 auf
eigenen Wunsch vorzeitig aus seinem Amt ausgeschieden. Bis zum Auslaufen seines
Vertrags Ende April 2008 erhielt er von der EnBW volle Bezüge - nach Konzernangaben
insgesamt rund 1,6 Millionen Euro.
Dieter Tassler von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger sagte dazu unter Beifall des
Plenums, es gehe nicht an, dass jemand eine Vergütung bekomme, keine Leistung mehr da
ist und das Ganze auf dem Rücken der Kunden und Aktionäre ausgetragen werde.
Aus Sicht der Aktionäre noch gravierender: Seit Mai 2008 bezieht Claassen - vertraglich
fixiert - sogenanntes Übergangsgeld von der EnBW. 398000 Euro an Pension fließen so
jährlich bis zu seinem 63. Lebensjahr an den jetzt 45-Jährigen - also theoretisch bis zu gut
7,1 Millionen Euro. Allerdings fließt die Pension nur, solange Claassen über keine weiteren
Einkünfte verfügt.
Weil der Manager mittlerweile jedoch sein Geld beim US-Finanzinvestor Cerberus verdient,
stellte die EnBW die Zahlungen Ende November 2008 ein. Dagegen hat Claassen jetzt
geklagt und dies gegenüber dieser Zeitung damit begründet, dass er bei Cerberus lediglich
Honorar, nicht aber "Gehalt, Tantiemen oder Ruhegehalt" beziehe. Nur in diesem Fall sehe
sein Vertrag, der vom EnBW-Aufsichtsrat durchgewinkt wurde, eine Anrechnung seiner
Einkünfte auf seine Pension vor.
"Ein Aufsichtsrat, der so einen Vertrag beschließt, verschleudert Gesellschaftsvermögen",
sagte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz
(DSW) unter heftigem Applaus. Die DSW habe daher eine "Aktionärsklage auf den Weg
gebracht".
Ein Konzernsprecher bestätigte, dass die EnBW vonseiten der DSW aufgefordert worden
sei, zu prüfen, ob gegen den eigenen Aufsichtsrat wegen Schadenersatz geklagt werden
könne.
Der jetzt umstrittene Claassen-Vertrag wurde im Herbst 2002 vom Ausschuss für
Vorstandsangelegenheiten des EnBW-Aufsichtsrats geprüft. Wenig später wurde grünes
Licht gegeben und Claassen zum 1. Mai 2003 angestellt. Vier Aufsichtsratsmitglieder
segneten die Regelungen damals ab.
Immer wieder wurden die Ausführungen des versammelten EnBW-Vorstands durch
Zwischenrufe, insbesondere von Umweltschutzgruppen, unterbrochen.
Vor der Karlsruher Stadthalle demonstrierten zu Beginn der Veranstaltung rund 50 Aktivisten
gegen die "umweltschädliche Erzeugung" von Strom durch den viertgrößten deutschen
Energieversorger. Während Greenpeace mit Plakaten gegen Atomkraft mobil machte, nutzte
eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen Dörpen einen mit schwarzen Luftballons
gefüllten Kohlesaurus zum Protest gegen ein Kohlekraftwerk. Das Werk ist unter Beteiligung
der EnBW in Norddeutschland geplant.
Die EnBW erzeugt mehr als die Hälfte ihres Stroms in seinen Atommeilern in Philippsburg
nahe Karlsruhe und Neckarwestheim in der Nähe von Heilbronn. Fast ein Drittel der
Stromerzeugung kommt aus Kohle- und Gaskraftwerken. Erhebliche Erzeugungskapazitäten
hat die EnBW zudem in der Wasserkraft. Strom aus Wind ist dagegen im Konzern noch
Mangelware. Allerdings will man hier deutlich nachlegen. In Nord- und Ostsee will die EnBW
vier Windparks mit einer Gesamtleistung von 1200 Megawatt - etwas mehr als ein großes
Atomkraftwerk - bauen. Baltic 1, der kleinste der Offshore-Parks, soll bereits 2010 in Betrieb
gehen. Zudem kündigte EnBW-Chef Villis an, durch ein Joint Venture mit der türkischen
Energie-Holding Borusan die regenarative Energieerzeugung weiter zu stärken. Innerhalb
von 12 Jahren soll eine Milliarde Euro "überwiegend für erneuerbare Energien" ausgegben
und damit der türkische Markt erschlossen werden.
Mit gut 20000 Mitarbeitern erwirtschaftete die EnBW zuletzt gut 16,3 Milliarden Euro. Das
operative Ergebnis verbesserte sich 2008 um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Allerdings
ging der für den Konzern wichtige Stromabsatz bei Industriekunden im ersten Quartal 2009
um mehr als 14 Prozent zurück. Auch das eine Folge der Wirtschaftskrise.
Walther Rosenberger
SWR, 23.04.09
> KarlsruheEnBW kündigt Sparkurs an
Der Energiekonzern EnBW will in den kommenden Jahren rund 200 Millionen Euro
einsparen. Das sagte EnBW-Chef Hans-Peter Villis gestern auf der Hauptversammlung.
Zum Abschluss wurden Vorstand und Aufsichtsrat mit großer Mehrheit entlastet.
Der Vorstandsvorsitzende der Energie Baden-Württemberg (EnBW), Hans-Peter Villis,
spricht bei der Hauptversammlung des Energiekonzerns im Kongresszentrum in Karlsruhe.
* Hans-Peter Villis
Villis kündigte in Karlsruhe "kontinuierliche Effizienzsteigerungen" des Unternehmens an -
von der Verbesserung des Kraftwerkparks bis zum Stromeinkauf. Der drittgrößte deutsche
Stromkonzern wolle jedoch auch weiter wachsen. Zwar musste die EnBW unter anderem
wegen der Krise in der Autoindustrie bereits Einbußen hinnehmen; im ersten Quartal ging der
Stromabsatz an Industriekunden um 14,1 Prozent zurück. Dennoch sollen bis 2011 rund 7,7
Milliarden investiert werden, unter anderem durch Unternehmensbeteiligungen und in
Kraftwerke.
"Jede Krise bietet auch eine Chance", sagte Villis. Neben dem Gasgeschäft soll der Bereich
der erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Mit einem neuen Joint-Venture in der Türkei
sollen Wasser- und Windkraftwerke entwickelt und gebaut werden.
Ausschüttung von 2,01 Euro pro Aktie
Die EnBW hatte 2008 einen Umsatz von 16,3 Milliarden Euro und damit knapp elf Prozent
mehr als im Vorjahr. Die Absenkung der Netznutzungsentgelte durch die Bundesnetzagentur
und Verluste aus Finanzanlagen in Höhe von rund sechs Prozent drückten allerdings den
Gewinn. Der Konzernüberschuss sank um 36 Prozent auf 872 Millionen Euro. Das operative
Ergebnis verbesserte sich um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.
Die Hauptversammlung billigte die vorgeschlagene Ausschüttung einer Dividende von 2,01
Euro pro Aktie. Größte Aktionäre sind der französische Stromkonzern Electricité de France
(EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01
Prozent.
Proteste gegen Atom- und Kohlekraftwerke
Die Versammlung der Aktionäre wurde von Protesten gegen die "umweltschädliche
Erzeugung" durch den Stromkonzern begleitet. Während Greenpeace gegen Atomkraft
demonstrierte, nutzte eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen Dörpen einen mit
schwarzen Luftballons gefüllten "Kohlesaurus" zum Protest gegen ein in Norddeutschland
geplantes Kohlekraftwerk, das unter Beteiligung der EnBW gebaut werden soll.
Atomkraftgegner blockieren den Eingang zum Atomkraftwerk Neckarwestheim
* Blockade durch Atomkraftgegner
Gestern Morgen blockierten rund 30 Atomkraftgegner aus ganz Deutschland die Einfahrt
zum Kernkraftwerk Neckarwestheim, das von der EnBW betrieben wird. Sie errichteten dazu
eine Mauer aus Leichtbausteinen. Die Demonstranten fordern den sofortigen Ausstieg aus
der Atomenergie. Die Blockade wurde von den Demonstranten am Mittag freiwillig beendet.
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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net