Offener Brief der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen

b_215_215_16777215_0_0_images_stories_no_waa.jpgLiebe Freund_innen und Atomkraftgegner_innen, wir alle haben von Greenpeace Deutschland den Link zu einem Greenpeace-Video erhalten, mit der Bitte dieses weiterzuverbreiten und zu bewerben.
Wir möchten euch bitten, davon Abstand zu nehmen.

In dem Video und in der Öffentlichkeitsarbeit befürwortet Greenpeace mittlerweile Castortransporte und möchte diese nur nicht nach Gorleben sondern stattdessen in das Zwischenlager in Philippsburg transportiert wissen. Greenpeace hat dazu eine Studie erstellen lassen, welche Philippsburg mit Gorleben vergleicht und zu dem Schluß kommt, dass der kürzere Transportweg, die fehlende Umladung auf LKW und ein Kerosinableitungssystem für Philippsburg sprechen.

 


Ironischerweise ist das Zwischenlager in Philippsburg ansonsten die gleiche Kartoffelscheune wie in Gorleben, deshalb ist die Greenpeace-Forderung am Schluß des Films: “Kein Atommüll ins Kartoffellager! Zwischenlagerung in Philippsburg genehmigen.” absurd.

In der Anti-Atom-Bewegung wurde bisher immer Wert darauf gelegt, auf die Gefahren und den Wahnsinn, den das Betreiben von jeglichen Atomanlagen darstellt, hinzuweisen. Deshalb ist keine Kartoffelscheune besser als die andere, eine Diskussion darüber dient nur den Interessen der Atomindustrie und fördert den Weiterbetrieb.


Die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen lehnen jegliche Atommülltransporte ab, solange in Atomkraftwerken, Atomforschungseinrichtungen, Uranminen, Urananreicherungsanlagen und Brennelementefabriken weiter neuer Atommüll produziert wird. Die Atommülltransporte dienen nur einem Zweck, Atomanlagen weiter betreiben zu können und eine Lösung der Atommüllproblematik vorzugaukeln. Mit dem Abtransport aus der Plutoniumfabrik in La Hague wird dort Platz geschaffen, für die weitere Abtrennung von atomwaffenfähigem Plutonium und einhergehender Verseuchung der Umwelt besonders im Ärmelkanal und der Normandie. So fuhr erst am 12. Oktober 2011 ein Atommülltransport aus dem holländischen AKW Borssele zur Wiederaufarbeitung nach La Hague, er wurde dabei von Protesten belgisch-französischer Anti-Atom-Initiativen begleitet.


Diese Haltung ist kein Ausdruck des Sankt-Florian-Prinzips, deshalb haben die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen im Rahmen der Nachttanzblockade im Februar 2011 auch den Castortransport von Karlsruhe nach Lubmin behindert und einen Verbleib des Mülls vor Ort gefordert.


Die Greenpeaceposition der Umleitung nach Philippsburg fällt auch den Aktivist_innen in Valognes in den Rücken, welche dieses Jahr den Castortransport bei der Abfahrt stoppen wollen und wirkt demobilisierend auf den französischen Widerstand.


Bitte schließt euch unserer Forderung nach einer kompletten Absage des Castortransports und den Stopp des Endlagerausbaus in Gorleben an. Unterstützt den Aufruf zur Südblockade und die Auftaktkundgebung in Dannenberg .


Mit freundlichen Grüßen

die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen


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Hier
findet ihr unsere Presseerklärung zu diesem Thema.