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Monitoring-Bericht von Ministerin Reiche „Energiewende steht am Scheideweg“

b_215_215_16777215_0_0_images_Windrad_1.jpgZum Start in den Herbst hier unser neuer Newsletter zu energiepolitischen Themen. Bereits im Bundestags-Wahlkampf hatten CDU/CSU mit den Herren Merz und Söder Positionen gegen die Energiewende und den Klimaschutz bezogen. Der langjährige BlackRock-Manager Merz sich a la AfD gegen Windräder ausgesprochen („zeitlich befristet, müssen wieder abgebaut werden“) und mit der Ernennung der EON-Managerin Katherina Reiche als neue Wirtschaftsministerin die fossilen Energien contra Erneuerbare wieder in den Mittelpunkt der Energiepolitik gestellt.
Und jetzt gibt es seit dieser Woche den von Ministerin Reiche vorgestellten Monitoring-Bericht zur Energiewende.

Vorneweg:
Wir erleben bzw. erleiden politisch sehr turbulente Zeiten in Form eines Rechtsrucks mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Deshalb erlauben wir uns Euch heute auf zwei Termine hinzuweisen, die auch in anderen Städten stattfinden:

>> Der Newsletter als *.pdf <<

Themen in unserem heutigen Newsletter zu energiepolitischen Themen:
- Monitoring-Bericht von Ministerin Reiche „Energiewende steht am Scheideweg“
- Speicher statt neue Gaskraftwerke & Energie-Sharing
- fossile, von Konzernen gelenkte zentrale Groß-Strukturen versus regenerative und dezentrale Energiewende
- Entwicklung der Energiewende und ihr aktueller Stand
- Windenergie und das Totalversagen der Grünen in Baden-Württemberg


Monitoring-Bericht Ministerin Reiche
Bereits unmittelbar nach ihrer Ernennung hat Ministerin Reiche sich pro Fossil (20 Gigawatt neue Gaskraftwerke) ausgesprochen und sich gegen die Energiewende und Erneuerbare distanziert . Diese könnten angeblich die Stromversorgung in einem Industrieland nicht gewährleisten.

Mit dem jetzt von ihr vorgestellten Bericht als Bestandsaufnahme zur Energiewende und den weiteren Planungen hat sie angekündigt: „Die Energiewende steht am Scheideweg“.
Ihre inhaltlichen Aussagen können so zusammengefasst werden:

In der Tagesschau vom 15.09.25 positioniert sie sich: die Energiepolitik ihres Vorgängers wäre zu teuer gewesen, zu einseitig ausgerichtet auf den Zubau von Windkraft und Photovoltaikanlagen. Weiter ging es:
„Damit sie gelingt, müssen Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit des Energiesystems für unseren Wirtschaftsstandort ins Zentrum rücken.“

"Wir erreichen Klimaneutralität nur, wenn wir Wachstum, Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit gleichermaßen sichern. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit sind ebenso zu betrachten und zu berücksichtigen wie der Klimaschutz."

Mit solchen Argumenten hat bereits der frühere Minister Altmaier (CDU) die damals erfolgreich durchgestartete Energiewende (2009 – 2017) zu Gunsten der Fossilen und Atom abgewürgt. Es wurden kurzfristig mehrmals die Einspeisevergütungen gesenkt, damit bei Wind und Photovoltaik (PV) keine Planungssicherheit mehr besteht. Außerdem wurde der Ausschreibungszwang über die Bundesnetzagentur für jedes Windrad und alle größeren PV-Anlagen eingeführt. Der Zubau von neuen Windrädern und PV-Anlagen wurde dadurch drastisch gedrosselt, um das Ziel 100%-ige Stromversorgung mit Erneuerbaren bis 2030 abzuschießen.

Frau Reiche agiert scheinheilig pro Forma für die weitere Energiewende bis 2030, das Ziel 80% beim Strom soll bleiben. Jedoch will sie die Einspeisevergütung für neue Dach-PV-Anlagen komplett streichen und auch beim Wind weniger subventionieren. Die Einspeisevergütung bei Dach-PV-Anlagen liegt derzeit bei nur 7 Cent, dies ist die Unterkante der Wirtschaftlichkeit. (Verkaufspreis Strom bei 39 Cent im Durchschnitt)
Strom aus Wind und PV sind die Eckpfeiler der bisherigen und der zukünftigen weiteren Energiewende. Deren Zubau will sie auf jeden Fall reduzieren. Die Ausschreibungen für die 20 Gigawatt an neuen subventionierten Gaskraftwerken dafür rasch starten.
Wir haben Alarmstufe ROT für die weitere Energiewende erreicht!


Speicher statt neue Gaskraftwerke & Energie-Sharing

Auch die frühere Ampel-Regierung hatte bereits neue Gaskraftwerke subventioniert. Dies ebenfalls mit dem Argument der Versorgungssicherheit und vor allen Dingen jedoch wegen der neuen Strategie Wasserstoff massiv zu subventionieren und ihn mit Gaskraftwerken herzustellen.

Als sogenannte Netzstabilitätsanlage wurde in Marbach von der EnBW mit Millionen Subventionen ein 300 Megawatt Heizölkraftwerk gebaut. Kosten insgesamt 100 Millionen. Bundesweit waren 12,5 Gigawatt (GW) an neuen Gaskraftwerken bis 2035 in der Planung, davon 4 weitere in Baden-Württemberg.


Die erste Ankündigung von Ministerin Reiche war, dass neue Gaskraftwerke mit einer Leistung von 20 GW als Netzstabilität gebaut werden sollen. Dies wären je nach Größe dann 40 – 70 neue Gaskraftwerke!


Hier die Stellungnahme der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V.  zu diesen Plänen:
Batteriespeicher statt neue Gaskraftwerke
EUROSOLAR kritisiert Ausschreibungspläne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) und fordert konsequente Förderung von Speichern für ein erneuerbares Energiesystem

Die deutsche Sektion von EUROSOLAR e.V. lehnt die Pläne des BMWE ab, Ausschreibungen für mindestens 20 Gigawatt (GW) neuer Gaskraftwerksleistung auf den Weg zu bringen. „Der Bau neuer fossiler Infrastruktur ist ein klimapolitischer Rückschritt und energiepolitischer Irrweg“, erklärt Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Statt neue Abhängigkeiten von Erdgas zu schaffen, muss die Bundesregierung auf die Technologien setzen, die ein sauberes, sicheres und resilientes Energiesystem der Zukunft ermöglichen: Batteriespeicher.“

Die aktuelle Marktdynamik spricht eine klare Sprache: Netzbetreiber haben bereits Anschlussbegehren über 300 GW an Batteriespeicher-Leistung erhalten – ein unübersehbares Zeichen für das enorme Interesse und Investitionspotenzial, das selbst ohne staatliche Förderung durch privates Kapital mobilisiert werden kann. Dies zeigt, dass Speichertechnologien längst marktfähig sind und integraler Bestandteil eines flexiblen Stromsystems auf Basis Erneuerbarer Energien sein müssen. Beim Bau von Gaskraftwerken gibt es hingegen starke Kostensteigerungen. Zeitgleich ist mit weiter ansteigenden Erdgaspreisen aufgrund der weltpolitischen Situation zu rechnen.

EUROSOLAR fordert die Bundesregierung daher auf, Rechtssicherheit für Batteriespeicher zu schaffen – beispielsweise durch die Privilegierung im Baurecht, die den schnellen und unbürokratischen Ausbau ermöglicht. Auch Netzentgelte und regulatorische Hürden bei der Nutzung von Speichern müssen dringend reformiert werden. Die deutsche Sektion von EUROSOLAR fordert den Abbau aller Hürden für netzneutrale Batterien und einen geringen Abschlag auf Baukostenzuschüsse.
Anstatt noch weitere Investitionen in fossile Technologien zu lenken, sollte die neue Bundesregierung konsequent den Weg für eine vollständig erneuerbare Energieversorgung ebnen. Batteriespeicher sind dabei nicht nur eine Brückentechnologie, sondern das Rückgrat eines dezentralen und klimaneutralen Energiesystems.“

(https://www.eurosolar.de/2025/05/22/batteriespeicher-statt-neuer-gaskraftwerke/)


Wie ist der aktuelle Stand an Speichern in Deutschland?
Im ersten Halbjahr 2025 gab es einen neuen Rekord beim Zubau von Speichern. Es wurden insgesamt 250.000 neue Speicher mit einer Leistung von 12.1 Gigawatt installiert. Laut dem Marktstammregister gibt es 2 Millionen Batteriespeicher mit einer Gesamtleistung von 22 Gigawatt.  Interessant daran ist, dass davon 1,9 Millionen eine Leistung bis 20 KW haben. Diese wurden also sicher zusammen mit einer Dach-PV-Anlage installiert, um den Eigenverbrauch umfassend zu ermöglichen. Dies ist einerseits sinnvoll, andererseits geht es beim Thema Energiewende jedoch um Speicherlösungen auf regionaler Ebene und nicht in jedem einzelnen Haus. D.h. das Ziel müssen beispielsweise Quartierslösungen für die Einspeisung, die Speicherung und den Verbrauch sein. Der nächste darauf folgende Schritt ist dann Energie-Sharing, um die Energiewende zu beschleunigen und viele teilhaben zu lassen.

Hier Auszüge aus dem Positionspapier vom Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn) zu Energie-Sharing für die Bürgerenergie:

„Die Transformation unseres Energiesystems ist dann erfolgreich, wenn die Menschen mitbestimmen, mitverdienen und mitmachen können. Das stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, macht unsere Demokratie krisenfester und schafft Einkommen und Einnahmen für Bürger*innen und Kommunen. Energy Sharing für die Bürgerenergie ist dafür ein unentbehrliches Instrument. Denn die Teilhabe der Bürger*innen

Die Europäische Union hat das Potential von Energy in Bürgerenergiegesellschaften (BEGen) erkannt und bereits 2019 in Art. 22 der Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED II) mit einer Umsetzungsfrist bis Mitte 2021 verankert. Die Frist lief ohne entsprechende Umsetzung in deutsches Recht ab. (…)

Energy Sharing in BEGen ermöglicht bei richtiger Ausgestaltung, dass Bürger*innen nicht mehr nur Erneuerbare-Energien-Anlagen gemeinsam betreiben, sondern den Strom ihrer Anlagen auch gemeinsam nutzen können. Die Einbindung von Wind- und PV-Parks, großen PV-Dachanlagen sowie Energiespeichern von BEGen in Energy Sharing-Konzepte dient der gemeinsamen Nutzung von Energie, die von einer Anlage erzeugt wird, welche sich im kollektiven Besitz der Verbraucher*innen befindet oder von diesen gepachtet oder gemietet wurde.“
(siehe https://www.buendnis-buergerenergie.de/aktuelles/news/artikel/2024-6-4/positionspapier-energy-sharing-fuer-die-buergerenergie-1)

(Download des Positionspapiers hier: https://www.buendnis-buergerenergie.de/veroeffentlichungen/positionspapiere)


Fossile, von Konzernen gelenkte zentrale Groß-Strukturen versus regenerative und dezentrale Energiewende

Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Energiewender*innen,

eigentlich müssen wir ja der werten Ministerin Reiche mit ihrer Aussage „die Energiewende steht am Scheideweg“ recht geben. Aber nicht so wie sie es meint und will!
Die bisherige jahrzehntelange Entwicklung der dezentralen und regenerativen Energiewende hat weitgehend ohne die bisherigen vier großen Konzerne RWE, EON, EnBW und Vattenfall stattgefunden. Sie wurde durchgeführt von hunderttausenden Energiewender*innen in ganz Deutschland. Das Engagement von Bürger*innen, das Gründen von Vereinen, GBRs usw., von vielen Stadtwerken, Kommunen usw. hat ermöglicht, dass in 2024 bereits 60% der Nettostromerzeugung aus regenerativen Energien stammten.

Den bisherigen 4 Großkonzernen gehören gerade einmal 6% der vielen Energiewende-Anlagen. Deshalb stehen diese und die weitere Energiewende am Scheideweg. Denn die regenerative Energiewende fand dezentral, weitgehend unabhängig von den Konzernen und ihren atomaren und fossilen Zentralstrukturen statt. Deshalb machen sie verstärkt ihren politischen Einfluss geltend, um die weitere dezentrale Energiewende abzuwürgen. Ihr Ziel ist es,  ihren Besitzstand über alte und neue Großstrukturen auch mit der Energiewende weiter führen zu können.
Siehe Wind offshore mit Milliarden Investitionen, siehe das gesamte Thema Wasserstoff, siehe ihre 4 Unterfirmen, die die bundesweiten Übertragungsnetze/Hochspannungsleitungen besitzen, siehe neue Gaskraftwerke usw.

Der eigentliche Scheideweg für eine dezentrale und regenerative Energiewende kann nur so aussehen:


Statt weiter zentrale Großstrukturen der Konzerne mit:


Dies ist der Hintergrund beim Thema „Ist-Stand und weitere Energiewende“: Die im Faschismus entstanden Großstrukturen bei der Energieerzeugung haben in der Bundesrepublik ihren dominanten Einfluss bis heute erhalten können, indem sie bundesweit und regional die Politik massiv beeinflusst haben. Dies gilt für RWE, EON, Vattenfall und EnBW – siehe z. B. die Gründung von bezahlten Beiräten mit Bürgermeistern und Landräten.  Und EON-Managerin Reiche als  Wirtschaftsministerin.

 

Entwicklung der Energiewende und ihr aktueller Stand

Zur Einordnung der aktuellen Auseinandersetzung um die weitere Energiewende hier ein kurzer Rück- und Überblick:
Ende der 1980er Jahre begannen Anti-AKW-Aktivist*innen die Auseinandersetzung mit den vier Monopol-Konzernen. Diesen gehörten die Netze und eine Einspeisung von Strom war verboten und nicht möglich.  Nach Tschernobyl 1986 entstand das zweit Standbein der Anti-AKW-Bewegung: wir wollen unseren Strom klimafreundlich selber machen.
Über juristische Auseinandersetzung wurde die Möglichkeit der Einspeisung von Strom und dessen Vergütung erreicht.

Ein Meilenstein war dann das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom April 2000 mit den festgelegten Einspeisevergütungen von damals über 50 Cent pro Kilowattstunde, was den damaligen hohen Preisen für die Anlagen geschuldet war. Dieses Gesetz war die Grundlage für den Durchbruch der Erneuerbaren in den Folgejahren und der Beginn der Energiewende in Deutschland.
Es entstanden viele Solarvereine, GBRs, Bürgerenergie-Genossenschaften und ab 2009 startete die Energiewende mit Wind und PV richtig durch. Gleichzeitig haben vor allem Stadtwerke auch viele Kraft- Wärme-gekoppelte Anlagen errichtet, die Strom und Wärme klimaneutral produzieren. Siehe Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen als Beispiel.

Die Entwicklung der Nettostromerzeugung durch Erneuerbare:

2003: 8.5% - 2005: 11,3% - 2007: 15,5% - 2009: 18,4% und dann bis 2015 auf 33,3%.

Dann sind die vier großen Konzerne durchgedreht und haben verstanden, was los ist mit der erneuerbaren, dezentralen Energiewende. Damals war Sigmar Gabriel von der SPD Wirtschaftsminister (2013 bis 2017). Er hat dann die Drecksarbeit für die Konzerne übernommen. Dies mit falschen Behauptungen in PR-Kampagnen bei Themen wie Gefährdung von Arbeitsplätzen, „Unzuverlässigkeit der Erneuerbaren, CO²-Freiheit von Atomanlagen usw.
Danach dann Altmaier CDU (gleiches Abwürge-Kaliber). Die Konzerne haben nicht nur massiv auf allen Ebenen politisch interveniert, sondern auch diverse Öffentlichkeits-Initiativen mit der „Neuen sozialen Marktwirtschaft, einer Lobbyorganisation der Arbeitgeberverbänden gestartet. Diese ist bis heute sehr aktiv.

Das Ergebnis waren diverse „Weißbücher“ im Wirtschaftsministerium und neue Gesetze, die ab 2017 und in den Folgejahren in Kraft traten und die erfolgreich durchgestartete Energiewende zu Gunsten der atomaren und fossilen Konzerne abgewürgt haben. Dies geschah vor allen Dingen mit dem Ausschreibungszwang für jedes Windrad und für große PV-Anlagen, dann mit dem Hickhack um die genehmigten Flächen für den Bau von neuen Energiewende-Anlagen und der Unsicherheit bei den Vergütungen.

Die Windenergie hat sich, was den Zubau betrifft, bis heute nicht von diesem Kahlschlag erholt. Die Zubau-Raten sind zwar wieder gestiegen, aber noch meilenweit hinter den jährlich notwendigen Megawattzahlen, die für das Erreichen der Klimaziele notwendig sind. Bei der PV gibt es auch steigende Zubau-Werte, aber auch diese liegen deutlich unter den Zielwerten zum Klimaschutz und den Zielen der Energiewende bis 2030!

Hier die aktuellen Energiewende-Fakten:

Im ersten Halbjahr 2025 lag die Nettostromerzeugung der Erneuerbaren bei 60,9%,
in 2024 insgesamt bei 65%, davon Wind mit 29.000 Anlagen Onshore und einem Anteil von 33% der Stromerzeugung.

Wind Ziele:
Ende 2024 lag die Leistung bei bundesweit 65.000 Megawatt.
Das Ziel bis 2030 sind 145.000 Megawatt, bis 2045 dann 230.000 Megawatt.

Der jährliche Zubau lag in den letzten Jahren immer deutlich unter den Zielen. In 2024 wurden 635 neue Anlagen in Betrieb genommen mit einer Leistung von 3250 Megawatt. Durch den Rückbau von Anlagen lag der Nettozubau jedoch nur bei 2700 Megawatt.

Der jährliche Zubau, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müsste beim Wind bei Netto 10.000 Megawatt liegen. Dies ist nach dem heutigem Stand und den Aussagen von EON-Frau Reiche vollkommen unrealistisch!

PV Stand und Ziele:
Die Klima-Ziele beim Ausbau liegen bis 2030 bei 215.000 Megawatt, bis 2040 bei 400.000 Megawatt.
Der Zubau müsste ab 2026 bei jährlich netto 22.000 Megawatt liegen. Aus heutiger Sicht vollkommen utopisch!

Aktuell gibt es 4,8 Millionen PV Anlagen in Deutschland mit einer Leistung von 99.000 Megawatt. Der Anteil an der Stromerzeugung liegt bundesweit bei 15%.
In 2024 erzeugte PV insgesamt 72.000 Megawatt Strom, davon wurden 60.000 MW ins Netz eingespeist und 12.000 MW waren der Eigenverbrauch.

In 2024 wurden eine Million Anlagen mit einer Leistung von 16,9 Megawatt (MW) zugebaut, in 2023 waren es 14,6 MW, in 2022 waren es 7,4 MW. An Balkonkraftwerken gibt es aktuell 450.000 Anlagen.

Wenn der PV-Ausbau der Länder betrachtet wird, liegt Bayern mit 27.000 MW an erster Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg mit 12,400 MW. Unter Berücksichtigung der Flächengröße der Länder ergibt sich ein neues Bild. Dann liegt Berlin mit 423 KW pro m² Fläche bundesweit in Führung, gefolgt vom Saarland mit 353 KW pro m². Und dann kommen Baden-Württemberg mit 348 KW pro m² und Bayern mit 377 KW pro m².
Zubau Photovoltaik: wenn Ministerin Reiche jetzt noch die Einspeisevergütung bei Dach-PV-Anlagen abschafft – dann gute Nacht!

Notwendig für die weiter regenerative Energiewende ist:

Das Ziel ist die 100%ige erneuerbare Stromversorgung bis spätestens 2035!

Windenergie und das Totalversagen der Grünen in Baden-Württemberg
Seit März 2011 (nach Fukushima) gibt es die grün geführten Landesregierungen in Baden-Württemberg, zuerst mit der SPD, dann mit der CDU. Beim Thema Energiewende in Bezug auf Verkehr und Energiewende/Windenergie sind die Grünen nach 14 Jahren an der Regierung ein komplette Totalversager! Der Zubau bei der Photovoltaik erfolgte durch bürgerschaftliches Engagement, beim Wind gab es nur Stolpersteine für engagierte Bürger*innen, GBRs, Stadtwerke und Firmen. Und derweil hört man leider von den grünen Umweltministern und dem werten Kretschmann nur Nonsens und unhaltbare Versprechen. Jahr für Jahr.

Zu den Fakten:
Im Jahr 2010, nach den unendlichen Regierungsjahren der CDU, gab es in Baden-Württemberg 353 Windanlagen mit 462 Megawatt Leistung. Nach 14 Jahren Ministerpräsident Kretschmann und dem/der Umweltminister/in Untersteller und Walker gibt es aktuell 788 Anlagen mit 1875 MW Leistung. Toll, super, klasse Leistung, aber nur als Totalversager.
Die vergleichbaren Nachbar-Bundesländer haben:

Hessen: 2600 MW Wind – Bayern (trotz Söder!): 2700 MW – Rheinland-Pfalz: 4200 MW! Brandenburg: 9000 MW

Bundesweit: Mecklenburg-Vorpommern 3800 MW – Sachsen-Anhalt: 5500 MW – NRW:  7800 MW – Schleswig-Holstein: 8900 MW und Niedersachsen führend mit 12900 Megawatt.

Im Wahlkampf zur Landtagswahl 2021 haben die Grünen das Ziel von 2000 neuen Windrädern in Baden-Württemberg verkündet. Im Koalitionsvertrag mit der CDU standen dann noch 1000 neue Windräder, davon 500 in Waldgebieten.
Der CDU-Landwirtschaftsminister und für den Forst zuständige Peter Hauk hat dies nach dem Start der Landesregierung sofort dementiert. Im Forst könnten keine 500 Windräder gebaut werden. Schweigen bei den Grünen.
Zubau Wind in Baden-Württemberg: 2021 – 29 Windräder, 2022 - 9 Windräder, 2023 - 15 Windräder,  2024 – 24 Windräder, 2025 von Januar bis August dann 17 Windräder.

Fazit: von den im Wahlkampf der Grünen versprochenen 2000 Windrädern, die dann im Koalitionsvertrag mit der CDU auf 1000 Windräder reduziert wurden, sind in dieser Legislaturperiode gerade mal 97 Windräder gebaut worden.
Von der konservativen CDU haben wir nicht mehr erwartet – aber dieses Resultat unter maßgeblicher Mitwirkung der Grünen stellt ein Totalversagen dar!

 

 

Beste Anti-Atom- und Energiewende-Grüße

vom Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim